Förderbedarf

Im Bereich des Förderschwerpunktes Lernen ist sonderpädagogische Förderung an beruflichen Schulen nötig, wenn Schülerinnen und Schüler in ihrem Lern- und Leistungsverhalten so stark beeinträchtigt sind, dass sie die Lehrplananforderungen, trotz Lernunterstützung an der beruflichen Schule, nicht hinreichend bewältigen können.

Schwierigkeiten beim Lesen, Rechtschreiben und / oder Rechnen treten häufig in Kombination mit Problemen bei der Erfassung, Verarbeitung, Speicherung und Wiedergabe von Wissen auf. Mangelnde schulische Erfolge ziehen ein geringes Selbstbewusstsein, eine niedrige Motivation sowie eine unterdurchschnittliche Lern- und Leistungsbereitschaft nach sich. Bei einigen Schülerinnen und Schülern kann die Intelligenz beeinträchtigt sein, sie liegt aber keinesfalls im Bereich der geistigen Behinderung.

Bei Schülerinnen und Schülern im Förderschwerpunkt Lernen müssen immer deren individuelle Lebenssituationen berücksichtigt werden. Im Sinne einer ganzheitlichen Förderung ist eine Kooperation mit außerschulischen Partnern in medizinischen, therapeutischen und sozialen Bereichen sinnvoll (Multiprofessionelles Team).

Im Sozialrecht wird statt der Umschreibung „Sonderpädagogischer Förderbedarf im Förderschwerpunkt Lernen“ der Begriff „Lernbehinderung“ verwendet (vgl. § 19 Abs. 1 SGB III). Nur bei Feststellung einer „Lernbehinderung“ können betroffene Personen Leistungen zur Teilhabe und Rehabilitation nach dem Sozialgesetzbuch IX. Buch in Anspruch nehmen.