Kooperatives Lernen / Kooperative Lernformen
Gruppenarbeit als Sozialform wird im täglichen Unterricht an beruflichen Schulen häufig eingesetzt. Dabei zeigen sich immer wieder Herausforderungen bei Schülerinnen und Schülern mit dem sonderpädagogischen Förderbedarf Lernen. Gruppenarbeit, die alle einbezieht, setzt verschiedene, teils anspruchsvolle soziale und methodische Kompetenzen voraus, wie z. B. konstruktive Kritik üben, Gedanken anderer aufgreifen und weiterführen, Wortbeiträge zusammenfassen/paraphrasieren, Vorwissen anwenden oder die eigene Arbeit planen. Effekt ist häufig, dass Gruppenarbeit für manche Schülerinnen und Schüler überfordernd ist und diese sich zurückziehen oder an den Rand gedrängt werden.
Kooperative Lernformen greifen diese Probleme auf und strukturieren Gruppenarbeit stärker.
Dies geschieht z. B. durch größere Eigenverantwortlichkeit jedes Gruppenmitglieds, indem etwa das Gruppenergebnis in Teilaufgaben zerlegt wird und individuelle Mindestanforderungen formuliert werden. Dazu kann das Material aufgeteilt werden, so dass nur zusammen ein Erfolg möglich ist.
Neben dem Gruppenergebnis kann stärker auf individuelle Ergebnisse fokussiert werden. Individuelles Feedback, die Evaluation von Ergebnissen und des Prozesses dorthin nimmt die einzelnen Lernenden mit ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten ernst und hilft, den Lernprozess an den "richtigen Stellen" anzusetzen.
(vgl. ISB: Leitfaden für inklusiven Unterricht an beruflichen Schulen, S. 7 und S. 52, leicht ergänzt und verändert.)